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News-Archiv

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Ich bin Teil der Kampagne #BOARD21.

GetonBOARD - ConScienceTrain
Video abspielen

Das Video ist auch über Youtube erreichbar: 
https://www.youtube.com/watch?v=Dp5ijUSN_-w

Get on BOARD steht für "Be Open about Animal Research Day" - Diese Social-Media-Kampagne wird von der European Animal Research Association (EARA) und der biomedizinischen Gemeinschaft (https://www.eara.eu/) unterstützt und koordiniert, um den zunehmend proaktiven Ansatz in der Kommunikation über Tierforschung zu feiern.

Ich schließe mich dieser 24-stündigen globalen Social-Media-Kampagne an, weil ich davon überzeugt bin, dass wir eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, unseren Versuchstieren und uns selbst haben, transparent über tierexperimentelle Forschung zu kommunizieren. Verantwortung zu übernehmen ist eines der Schlüsselelemente in der Tierforschung, um menschliche Interessen und den Tierschutz in Einklang zu bringen. Die Diskussion um Tierversuche wird seit Jahren sehr kontrovers geführt. Forschungsergebnisse, neue Therapien oder Diagnoseverfahren scheinen für die meisten vom Himmel zu fallen und es werden unermüdlich Rufe nach einem Verbot von Tierversuchen laut. 

Die Tierforschung stellt ganz klar eine besondere Form der Mensch-Tier-Beziehung dar: Der Nutzen ist abstrakt, fern und ungewiss. Die Schäden, Schmerzen und Leiden für das Versuchstier sind unweigerlich mit dem Einsatz im Tierversuch verbunden und natürlich kann es diskutierbar sein, ob Tierversuche ethisch vertretbar sind. Die weltweite Pandemie zeigt aber deutlich, dass Tierversuche wichtig sind. Wir brauchen nach wie vor Tierversuche, um effiziente Impfstoffe oder Therapien zu entwickeln. Medizinischer Fortschritt ist ohne Tierversuche nicht möglich.

Angesichts der dynamischen Veränderungen in der Mensch-Tier-Beziehung und der besonderen Stellung der tierexperimentellen Forschung in der öffentlichen Kritik müssen wir Vertrauen in die tierexperimentelle Forschung schaffen. Umso wichtiger ist es, nicht nur über Tierversuche zu reden, sondern auch eine verantwortungsvolle Forschung zu leben. Um Vertrauen zu schaffen, müssen wir über die Möglichkeiten und Grenzen der tierexperimentellen Forschung sprechen. Dazu gehört auch, eine transparente Fehlerkultur zu entwickeln und auch darüber zu informieren, wie wir vorgehen, um den größtmöglichen Tierschutz zu gewährleisten. Dies sichert Verständnis und Akzeptanz in der Gesellschaft. 

Daher müssen wir uns als wissenschaftliche Gemeinschaft verpflichten, Tierschutz, Forschungsqualität, Wohlbefinden der Mitarbeiter und Transparenz mit höchster Priorität im Sinne einer gelebten Culture of Care zu fördern. Mit einem so definierten Ethikkodex werden wir die eigenen sowie gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an das Tierwohl und den Tierschutz umsetzen.

In Deutschland sehen wir in den letzten sechs Jahren eine zunehmende Bewegung hin zu mehr Transparenz und Kommunikation in der tierexperimentellen Forschung. Gründungen wie Tierversuche Verstehen als Informationsinitiative der deutschen Wissenschaft (https://www.tierversuche-verstehen.de/ueber-uns/) oder ProTest Deutschland e.v. (https://www.pro-test-deutschland.de/) suchen den Dialog mit der Öffentlichkeit und zielen darauf umfassende, aktuelle sowie faktenbasierte Informationen über tierexperimentelle Forschung bereitzustellen. Dennoch hinkt Deutschland immer noch im im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch hinterher. Das wird insbesondere deutlich wie leider immer noch wenige Universitäten, Forschungseinrichtungen und forschenden Unternehmen offen dazu stehen, dass sie Tierversuche durchführen.

 

Ein vorbildliches Beispiel für Transparenz und Kommunikation in der tierexperimentellen Forschung ist das Uniklinikum Jena (https://www.uniklinikum-jena.de/Forschung/Tierexperimentelle+Forschung.html). Ich hoffe, dass Einführung der Transparenzvereinbarung (Transparency Agreement) in Deutschland viele weitere Einrichtungen dieser Bewegung anschließen werden. 

Eine Verhaltensänderung hin zu Transparenz und ehrlicher Kommunikation bringt Chancen mit sich für die tierexperimentelle Forschung und führt gleichzeitig zu menschlichen Sorgen und Bedenken, persönlich diffamiert zu werden. Ich selbst habe jahrelang tierexperimentell gearbeitet und versucht Forschung und meinen eigenen Ansprüchen hinsichtlich Tierwohl und Tierschutz zu vereinbaren. Nicht selten bin ich dabei auch an meine persönlichen Grenzen gestoßen, aber nie den Glauben an den generellen Nutzen von Tierversuchen verloren. Umso wichtiger war und ist es mir persönlich über Tierversuche zu sprechen, kontrovers zu diskutieren und zu informieren. Das ist unsere Verantwortung aus Respekt und Wertschätzung gegenüber unseren Versuchstieren und geleisteten Forschungsarbeit.

 

Ich unterstütze daher die Teilnehmer meiner Seminare, Workshops und Diskussionsveranstaltungen wie beispielsweise der 6R-Roundtable (https://www.berliner-kompaktkurse.de/6r-roundtable.html) diese Verantwortung zu ergreifen und Wege der Kommunikation zu finden.

 

Jeder einzelne von uns ist wichtiger Botschafter einer ehrlichen, validen und transparenten Forschung.

Gemeinsam müssen wir es schaffen einen vertrauensvollen Dialog mit der Öffentlichkeit aufzubauen. 

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